Die anthroposophische Betrachtungsweise in der Medizin bezieht sich auf naturwissenschaftliche Einzelergebnisse in einem ganzheitlichen Menschenbild.
Alle anthroposophischen Arzneimittel sind darauf ausgerichtet, die Selbstheilungskräfte des Organismus anzuregen. Dabei ergänzen sie die Medikamente aus der Schulmedizin. Wo die konventionelle Medizin jedoch ausschließlich darauf ausgerichtet ist, Krankheitskeime abzutöten, Krankheitsprozesse zu unterdrücken und fehlende Stoffe zu ersetzen (zum Beispiel Vitamine, Hormone, Blutbestandteile), geht die anthroposophische Medizin noch einen Schritt weiter. Sie will bewirken, dass der Organismus – wo immer es möglich und sinnvoll – eine Krankheit aus eigener Kraft überwindet. Dabei geht es vor allem darum, die Körperfunktion wieder ins Gleichgewicht zubringen und die Abwehrkräfte zu stärken. Arzneimittel spielen dafür eine wichtige Rolle.
Über allen steht die Individualität des Menschen.
Jeder Patient hat seine körperliche, seelische Veranlagung, seinen Schicksalsweg, seine Lebensaufgabe und -bestimmung, die den Umgang mit einer Krankheitssituation beeinflussen können. (Erkennbar auch besonders in der Blutsteigbildanalyse und der Irisdiagnose).
Die anthroposophische Medizin betrachtet den Menschen auf vier Ebenen:
- der körperlichen (physischen) Ebene
- der aufbauenden (Lebensleib) Ebene
- der empfindenden (Astralleib/Seelenleib) Ebene
- der geistigen, selbstewussten (Ich) Ebene, die alle Bewusstseinsvorgänge und Gestaltungsprozesse zusammenfassen
Gesundheit besteht gerade in einem harmonischen Zusammenwirken dieser vier Seinsbereiche unter den Bedingungen der individuellen Lebenssituation.
Aus diesem Grunde werden die Pflanzen nach dem anthroposophischen Prinzip der Dreigliederung des Menschen Blüte, Blatt und Wurzel verarbeitet.
In der anthroposophischen Medizin gibt es drei Anwendungsmöglichkeiten:
- äußerlich (Augentropfen, Nasenspray, Essenzen, Öle, Salben)
- innerlich (Tropfen, homöopathische Verdünnungen, Globuli, Tee, Zäpfchen, Tabletten)
- injiziert und inhaliert (sterile Verdünnungen und Ampullen)
Durch die potenzierten Organpräparate, kombiniert mit den pflanzlichen und mineralisch- metallischen Arzneimitteln, werden die aufbauenden Kräfte der Organe im kranken Menschen gefordert und Heilungsprozesse angeregt.